Störtebeker Braumanufaktur GmbH
Erst nach der Wende besann man sich des Wissens um alte Rezepturen. Neben den bereits erwähnten Traditionsbieren Hanse-Porter und Pilsener-Bier und Eigenkreationen wie dem Atlantik-Ale lässt sich die Produktvielfalt der heutigen Störtebeker Braumanufaktur auf verschiedene, jahrhundertealte Rezepturen zurückführen. Angelehnt an das Störtebeker Pilsener-Bier entstand das Keller-Bier 1402. Kellerbier, auch Zwickel oder Zoigl genannt, gehört ebenfalls zu den Klassikern einer Brauerei: Eine naturbelassene, hefetrübe und unfiltrierte Brauspezialität. Beim Zwickeln wird über einen kleinen Hahn eine Bierprobe zur Verkostung entnommen. Hierbei werden Geschmack, Aromen und Farbe des Bieres untersucht und überprüft. Früher war es nur dem Braumeister vorbehalten, den „ersten Schluck“ zu verkosten. Heute ist das Zwickel- bzw. Kellerbier ein eigenständiger Bierstil. Das Keller-Bier 1402 der Störtebeker Braumanufaktur steht diesem Traditionsrezept in nichts nach: Gebraut nach Pilsener Brauart ist es ein schlankes gradliniges Bier mit eleganter Hopfung und feiner Kohlensäure. 2010 wurde das Keller-Bier 1402 sogar zum weltbesten Kellerbier ernannt. Ein Erfolg, der sich sehen lassen kann.
Die Rückbesinnung auf alte Traditionen und handwerkliche Braukunst scheint im Fall der Störtebeker Braumanufaktur die richtige Wahl gewesen zu sein. Der Fundus an historischen Rezepten aus Hansezeiten ist groß – da bleibt es spannend abzuwarten, welche Kreationen die Brauer aus Stralsund in den nächsten Jahren aufgreifen und neu interpretieren werden.